Am 20. März 2023, trafen sich einige wackere Christen auf Burg Rothenfels zur ersten Zukunftswerkstatt unseres Pastoralen Raumes. Zunächst berichtete Kristin Jahn, vom Familienstützpunkt Marktheidenfeld von ihren Erfahrungen, den Angeboten ihrer Einrichtung und den Sorgen der Familien, die zum Stützpunkt am Adenauerplatz 7, kommen. Ohne Schwellen überwinden zu müssen, können sie sich zwanglos mit anderen treffen oder gezielt ihre Nöte zur Sprache bringen.
Ähnliche Erfahrungen macht Gerlinde Smutny, vom Allgemeinen Beratungsdienst der Caritas. Oft kann sie schon nach einem informativen Telefongespräch die Menschen zur entsprechenden Stelle verweisen, wo die Hilfesuchende die Unterstützung finden, die sie gerade brauchen, oder in der persönlichen Aussprache Wege aus der Krise finden.
Lebensnahe Fallbeispiele zeigten auf, wie wichtig beide Angebote für die Menschen in unserer nächsten Umgebung sind.
Leider war die dritte Referentin des Abends, Gisela Fischer, von der Schuldnerberatung, an diesem Abend erkrankt.
Dennoch ergab sich viel Gesprächsstoff für den anschließenden angeregten Austausch der meist bereits sehr engagierten Gäste des Abends. Auch wenn sie oft keine freien Kapazitäten haben, weitere ehrenamtliche Dienste zu übernehmen, sind sie bereit, mitzudenken und mitzusorgen,
Darüber hinaus wurde deutlich, dass bereits viele Menschen engagiert sind, oder bereit, sich punktuell einzusetzen für ihre Mitmenschen, zum Bespiel im Rahmen eines Flüchtlingsprojektes.
Auch wenn die dünne Personal- und Finanzdecke der Institutionen manches nicht auffangen kann, wo Hilfe nötig wäre, und oft an ihre Grenzen stoßen, sind sie dankbar für Hinweise auf Notlagen unserer Mitmenschen.
Das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter bildete den Auftakt des Abends und verdeutlicht unseren Auftrag: Wir sind alle eingeladen, mit offenen Augen, offenen Ohren und einem offenen Herzen durch unsere Gemeinden zu gehen, die (meist versteckten) Nöte wahrzunehmen und die entsprechenden Stellen diskret zu informieren. So kann jeder – wie dieser Samariter– „Ersthelfer“ sein. Jener hat den, der unter die Räuber gefallen war, auch nicht monatelang begleitet, aber ihn gesehen, „Erste Hilfe“ geleistet und ihn dann der professionellen Hilfe des Wirtes übergeben.
Auch wenn an diesem Abend der offene Austausch im Mittelpunkt stand, wurde klar, es muss weitergehen, zum Beispiel, indem Netzwerke geknüpft werden, damit niemand durch die Maschen der Hilflosigkeit fallen kann.
Alexander Eckert