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„Ohne die Tafel käme ich nicht über die Runden“ - Erfahrungen zur diesjährigen Spendenaktion an Erntedank

Die Tafel Marktheidenfeld gibt es seit 17 Jahren. Sie wurde vor allem auf Initiative der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde gegründet, wobei auch die Kolpingfamilie eine tragende Rolle spielte. Von den 80 ehrenamtlichen Mitarbeitenden stellt Kolping heute noch mehr als 10%.
Das Einzugsgebiet der Tafel ist etwa deckungsgleich mit dem Pastoralen Raum Marktheidenfeld. 
Das Motto der Tafeln, die in Deutschland seit 30 Jahren existieren, lautet: „Lebensmittel retten. Menschen helfen.“ Wir sammeln bei Supermärkten, Bäckereien, landwirtschaftlichen Betrieben usw. Lebensmittel, die dort nicht mehr verkauft werden können. Manchmal ist das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten, der Apfel hat eine Druckstelle oder es gibt sonst einen kleinen Mangel, der dazu führt, dass die Ware nicht mehr in den Verkauf gelangt, obwohl sie noch einwandfrei verwendbar ist. Statt im Müll zu landen, kommt sie zur Tafel, die sie an Bedürftige verteilt.

Jeden Samstag geben wir die gesammelten Waren in unserem Tafel-Laden aus. Unsere Kunden zahlen einen symbolischen Betrag von 2,50 € und bekommen dafür einen ganzen Einkaufswagen voll Lebensmittel.
Aber nicht jeder kann bei uns einkaufen. Man benötigt einen Berechtigungsschein, der von der Stadt oder der Verwaltungsgemeinschaft ausgestellt wird. Wer ein bestimmtes Einkommen nicht überschreitet, ist tafelberechtigt.

Wir bedienen zurzeit wöchentlich etwa 125 „Abholer“, die einen Berechtigungsschein besitzen, mit Waren. Damit werden ca. 400 Personen mit Lebensmitteln versorgt. Mehr als zwei Drittel unserer Kunden sind Migranten, ein Drittel sind Kinder. Die Aussage einer deutschen Rentnerin spricht für sich: „Ohne die Tafel käme ich nicht über die Runden“. Altersarmut ist eine erschreckende Realität.

Zum diesjährigen Erntedankfest haben wir eine große Lebensmittelsammlung in den Kirchen durchgeführt. Erstmals haben sich alle 5 Pfarreiengemeinschaften des Pastoralen Raums beteiligt. Dazu kamen viele evangelische Kirchengemeinden aus der Umgebung von Marktheidenfeld. Dreimal musste unser Sprinter losfahren, um die Kisten und Körbe einzusammeln, in die Kirchenbesucher ihre gespendeten Lebensmittel gelegt hatten. Dazu kamen zahlreiche Lieferungen, die unsere Mitarbeitenden mit ihrem Privat-Pkw. transportiert haben. Die Unterstützung durch die Pfarreien war vorbildlich. Wir sind dankbar für alle Spenden. Gerade auch haltbare Lebensmittel wie Mehl, Zucker, Öl usw..waren in großer Zahl dabei. Unsere Helfer konnten deshalb bei den nächsten Ausgaben aus dem Vollen schöpfen und großzügiger als sonst austeilen.
Man kann die Tafel das ganze Jahr über mit Geld- oder Sachspenden unterstützen (www.tafel-marktheidenfeld.de). Noch wichtiger ist es im Augenblick für uns, dass wir neue Freiwillige finden, die bei der Sortierung und Ausgabe der Lebensmittel mithelfen. Wir haben drei Ausgabe-Teams, die alle drei Wochen im Einsatz sind. Mittwochs und samstags von 10-13 Uhr werden die gesammelten Waren sortiert und für die Ausgabe vorbereitet. Gemüse putzen, Haltbarkeit prüfen, Reissäcke in kleinere Tüten umfüllen und ähnliche Tätigkeiten fallen da an. Samstags von 14-18 Uhr erfolgt dann die Warenausgabe. Jeder Helfende entscheidet selbst, ob er oder sie mittwochs oder samstags oder an beiden Tagen helfen will. Da viele von uns schon weit im Seniorenalter sind, ist auch ein dreistündiger Einsatz frischer Kräfte eine Entlastung. Wer sich näher informieren will, kommt am besten mittwochs oder samstags zu einem Schnuppereinsatz vorbei und schaut sich das Ganze an. Was wir versprechen können: Es ist eine sinnvolle Tätigkeit, für die Sie Ihre Freizeit zur Verfügung stellen.

Klaus Roos, 2. Vorsitzender der Tafel Marktheidenfeld