Würzburg/Karlstadt/Kitzingen/Lohr/Ochsenfurt (POW) „Fußballspiel ist ein Lernfeld, auf dem junge Menschen spielend das Miteinander und den Einsatz für ein Ziel lernen“, hat Weihbischof Ulrich Boom in seiner Predigt beim Kiliani-Wallfahrtsgottesdienst am Mittwoch, 9. Juli, gesagt. Diese Begeisterung sollten auch Christen im Herzen tragen. Etwa 600 Männer und Frauen feierten gemeinsam mit Weihbischof Boom das Pontifikalamt im Kiliansdom. Eingeladen waren Katholiken aus den Dekanaten Karlstadt, Kitzingen, Lohr und Ochsenfurt. Als Ehrengast begrüßte Weihbischof Boom Heinz Paus, den Präsidenten des Bonifatiuswerks.
„Wie viel Angst herrscht bei uns, dass wir alles nur bewahren wollen“, sagte Weihbischof Boom. Er rief dazu auf, auch einmal heraus zu den Menschen zu stürmen und – wenn es sein sollte – auch abzuwehren. „Das, was unser Herz bewegt, das gilt es zu schützen und zu bewahren“, erklärte er. Als Vorbild nannte Weihbischof Boom Nationaltorhüter Manuel Neuer. Der Torwart sei ein echter Libero, weil er seine Sache gut beherrscht und sein Herz voll sei. Von Christen wünschte er sich, dass ihr Herz voll vom Evangelium sein solle.
Karin Weis teilte die Begeisterung des Weihbischofs für den deutschen Torwart bei der anschließenden Begegnung. „Manuel Neuer ist einfach der Beste“, sagte die 52-Jährige aus Hafenlohr. Ihr Mann Michael Weis gefiel der Bezug vom Fußball auf das christliche Leben. „Fußball und Kirche haben doch das gleiche Ziel“, fanden Ulrike Lipinski und Mechthild Hardörfer aus Kitzingen. Eine Gemeinde sei wie eine Mannschaft, in der jeder seinen Platz hat, meinte Hardörfer.
Der heilige Kilian und seine Gefährten suchten ihren Platz in Franken, führte Weihbischof Boom in seiner Predigt weiter aus und hob das Gottvertrauen der Frankenapostel hervor: „Sie konnten auf Fremdes zugehen und sich auf Fremdes einlassen, weil sie wussten: In allem und überall ist Gott da.“
Irmgard Zörner aus Dettelbach hat sogar einen familiären Bezug zum Frankenapostel. Ihr Enkel heißt Kilian. Zörner kommt schon seit ihrer Kindheit in der Wallfahrtswoche nach Würzburg: „Kiliani ist wie ein Magnet.“ Hardörfer und Lipinski stimmten ihr zu. Jedes Jahr träfen sie auf Kiliani viele Bekannte und Freunde.
Nach dem Gottesdienst suchten die Besucher Schutz vor dem Regen im Zelt auf dem Kiliansplatz zwischen Dom und Neumünster. Das Mesnerehepaar Ignatz (74) und Christa (67) Reim aus Eibelstadt ist schon mindestens seit 20 Jahre bei Kiliani dabei. „Sonst muss ja immer einer von uns beiden als Mesner arbeiten. Heute sind wir zusammen unterwegs“, freute sich Ignatz Reim. Der Regel tropfte weiter gegen die Zeltplane und auf dem Kiliansplatz standen nur vereinzelt Gruppen mit Schirmen in der Hand. Für Karin Weis war das schlechte Wetter kein Problem: „Regen hin oder her, wir waren letztes Jahr schon hier. Da hat es uns so gut gefallen, dass wir wieder gekommen sind.“
cn (POW)
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