Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Karwath folgt auf Seubert

Beim Institut Simone Weil gibt es zum Mai 2024 einen Wechsel in der Leitung – In Zukunft mehr Online-Seminare

Marktheidenfeld (POW) Beim „Institut Simone Weil, Lehrhaus für Psychologie und Spiritualität“ (ISW) in Marktheidenfeld übernimmt im Mai Dr. Bettina-Sophia Karwath die Gesamtleitung. Sie folgt in dieser Funktion auf Ruth Seubert, die seit der Gründung im Jahr 1998 dem ISW vorstand. Träger ist die gemeinnützige Seubert-Riedmann-Stiftung. Den Übergang will Karwath nach eigenem Bekunden zugleich für eine Neuaufstellung des ISW nutzen.

Basis der Institutsarbeit ist laut einer Pressemitteilung die Idee des „Lebendigen Lernens“ aus dem Jüdischen Lehrhaus. Wie Franz Rosenzweig und Martin Buber die jüdische Überlieferung im Leben der säkularen Gesellschaft verorten wollten, seien auch in Marktheidenfeld lebenslanges Lernen, das Lebenswissen des Einzelnen und die gegenseitige Achtung tragende Säulen der Erwachsenenbildung. An diese Grundidee wolle die neue Leiterin konsequent anknüpfen.

Karwath hat katholische Theologie, Philosophie und Psychologie in Bamberg, Rom und Würzburg studiert und sich in ihrer theologischen Promotionsarbeit intensiv mit Simone Weil auseinandergesetzt. Als Religionspädagogin an der Fachakademie für Sozialpädagogik sammelte sie erste praktische Erfahrungen in der Erwachsenenbildung, ab 2006 war sie hauptberuflich am Institut Simone Weil in Marktheidenfeld tätig. Während ihrer neunjährigen Zusammenarbeit mit Seubert als Begründerin der tiefenpsychologisch fundierten Themenzentrierten Interaktion (tfTZI/IR) hat sich Karwath an der Fern-Uni Hagen im Fach Psychologie qualifiziert und zugleich den Titel „Master of Community, tfTZI/IR“ erworben. Mit dieser Lehrbefähigung baute sie zehn Jahre lang die Abteilung der Fort- und Weiterbildung in der Diözese Eichstätt auf und absolvierte zudem ein Masterstudium im „Bildungs- und Wissenschaftsmanagement, MBA“ an der Universität Oldenburg.

Die künftige Leiterin des ISW ist auch Mitglied im „Ständigen Arbeitskreis für Geistliche Gemeinschaften und Kirchliche Bewegungen“ sowie Beraterin in der Kommission der Deutschen Bischofskonferenz für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste. Sie möchte vor allem „die Bildungstradition Lebendigen Lernens auf der Grundlage des jüdisch-christlichen Menschenbildes in unserer multikulturellen Gesellschaft verdeutlichen“.

Herzstück der Institutsarbeit bleibe die Vermittlung der tiefenpsychologisch fundierten Themenzentrierten Interaktion in Ein-, Drei- und Fünf-Jahres-Kursen. „Diese tiefenpsychologische Persönlichkeitstheorie ist nicht nur unser Alleinstellungsmerkmal, sondern hat das Potential für das gewisse Mehr im Leben“, erläutert Karwath. Auf der Basis der unantastbaren Würde jedes Menschen wolle man Menschen bei der Entwicklung einer glaubwürdigen Persönlichkeit unterstützen, zu persönlicher Sinnfindung verhelfen, in Kommunikation und Konfliktlösung stärken und dazu ermutigen, das eigene berufliche und gesellschaftliche Umfeld verantwortungsbewusst mitzugestalten.

Auch christliche Glaubensverständigung habe einen Platz im Bildungsangebot des ISW. Mit Kursabschluss erwerben die Absolventinnen und Absolventen ein markenrechtlich geschütztes Zertifikat, das zur Titelführung berechtigt. Gewinnbringend sei das vor allem für Teams und Teamleiter im Bildungs- und Gesundheitswesen, in der Seelsorge und in der wissenschaftlichen Forschung, in Betrieben und in der Verwaltung, aber auch für Einzelpersonen. Neben der Kooperation mit Bildungshäusern und Diözesen bietet das ISW auch Multiplikatoren-Schulungen für Stiftungen, Verbände und Wirtschaftsunternehmen an. Erste Einblicke können Interessierte bei einem Orientierungsseminar im Herbst 2024 gewinnen; nach persönlicher Anmeldung sind auch Online-Orientierungsgespräche möglich.

Wichtig blieben auch die Studientagungen mit renommierten Gesprächspartnern und zu aktuellen Themen. Vom 15. bis 17. März 2024 lädt das ISW zur Studientagung unter dem Motto „Ökologie jetzt – Der entwurzelte Mensch auf der Suche nach Innen- und Umweltschutz“ in das Priesterseminar Eichstätt ein. Erwartet werden unter anderem Bischof Dr. Gregor Maria Hanke, der Quantenphysiker Professor Dr. Thomas Görnitz sowie Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin Dr. Brigitte Görnitz. Bei der Studientagung Ende Oktober mit Professor Dr. Michael Ebertz wird es dann um das Thema „Demokratie, Person und Zivilgesellschaft – eine Vision“ gehen.

Verstärkt will Karwath künftig Online-Seminare zu unterschiedlichen Themen anbieten. Aktuell arbeite man intensiv an den Themen „Politik und Wertebewusstsein“, Gottbedürftigkeit“ und „Gabe sein füreinander“, sagt die designierte Leiterin. Institutsgründerin Seubert übergibt nach eigener Aussage die inhaltliche und strukturelle Gestaltung des ISW mit Freude und Dankbarkeit. Zugleich freue sie sich, „dass sie noch im Rentenalter die Zeit zum Denken und Schreiben, zur Beratung und zur Weiterbildung in der tfTZI nutzen konnte“. Die kommende Zeit als Seniorchefin will sie nutzen, ihr Handbuch zur tfTZI fertigzustellen. Auch für persönliche Anfragen stehe sie in beschränktem Ausmaß zur Verfügung.

Infos und Kontakt: Institut Simone Weil, Lehrhaus für Psychologie und Spiritualität, Friedenstraße 14, 97828 Marktheidenfeld, Telefon 09391/1330, E-Mail kontakt@lehrhaus.de, Internet www.lehrhaus.de.

(0724/0166; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet