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„Ich danke Ihnen allen für Ihr Zeugnis!“

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann feiert Pontifikalgottesdienst für Ehejubilare aus den Dekanaten Bad Neustadt, Karlstadt, Lohr, Würzburg-Stadt, -links des Mains und -rechts des Mains – Bischof Hofmann: „Ehe und Familie als Zeichen der Liebe Gottes“

Würzburg (POW) „Ihr Mitfeiern heute ist ein deutlich sichtbares Zeichen für die Bedeutung der christlichen Ehe von Frau und Mann und kann vielen jungen Paaren Mut machen, sich ein Leben lang zu binden. Ich danke Ihnen allen für Ihr Zeugnis.“ Das hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Freitagvormittag, 7. Juli, beim Pontifikalgottesdienst für Ehejubilare, die auf 50, 60, 65 oder 70 gemeinsame Jahre blicken, betont. Rund 1100 Männer und Frauen aus den Dekanaten Bad Neustadt, Karlstadt, Lohr, Würzburg-Stadt, -links des Mains und -rechts des Mains nahmen an der Feier im Würzburger Kiliansdom teil.

„Wir wissen alle um die Probleme in den Ehen. Je mehr die Ehe in unserer Gesellschaft angefragt wird und allzu oft scheitert, umso mehr sind die Ehepaare gefragt, die uns eine geglückte Liebes- und Lebensbeziehung vorleben“, betonte Bischof Hofmann in seiner Predigt. Im Festgottesdienst, der der diesjährigen Kiliani-Wallfahrtswoche mit dem Motto „Nahe ist der Herr allen, die ihn rufen“ vorgeschaltet war, erneuerten die Jubelpaare ihr Eheversprechen. Nach dem Gottesdienst ließen sich die Ehepartner von Bischof Hofmann, Domdekan Prälat Günter Putz, den Domkapitularen Christoph Warmuth und Dr. Jürgen Vorndran sowie weiteren Priestern und Diakonen segnen.

„Das Ehepaar, das durch die Gemeinschaft mit seinen Kindern eine Familie wird, lebt eine christliche Berufung, die zu einem eindringlichen und beglückenden Zeichen der Liebe Gottes wird“, sagte Bischof Hofmann. Wirklich gelebte Liebe sei wie ein Frühlingserwachen im oft kalten Winter der Gegenwart. „Sie, liebe Ehejubilare, machen beeindruckend deutlich, dass weder der Eheabschluss ein nur rein privates Geschehen ist, noch das Scheitern einer christlichen Ehe.“

Auf Hochzeiten werde manchmal ein Pärchenspiel gespielt, mit dem getestet werde, wie gut sich die Brautleute kennen. „Je mehr Antworten übereinstimmen, desto zuversichtlicher schätzt man die Zukunft dieses Paares ein. Wenn Sie sich heute einem solchen Spiel unterziehen würden, wie sähen Ihre Antworten aus?“ Nicht zufällig habe Jesus sein erstes öffentliches Wunder auf der Hochzeitsfeier zu Kana gewirkt. Nicht zufällig vollende sich die christliche Hoffnung auf den Himmel im Bild des himmlischen Hochzeitspaars. Das Wunder der Verwandlung von Wasser in Wein geschehe unspektakulär und unbemerkt von der Hochzeitsgesellschaft. „Für mich wird dieses Wunder auch zu einer grundlegenden Regel der Liebesbeziehung zwischen Gott und uns und untereinander. Christus fordert uns auf, unsere Lebenskrüge mit unserem guten Wollen, der Offenheit für Gottes Willen, mit der Bereitschaft zur Mitarbeit zu füllen“, sagte der Bischof.

Bei der wirklichen Liebe gehe es um die Entdeckung des anderen. „Liebe will nicht mehr sich selbst – das Versinken in der Trunkenheit des Glücks –, sie will das Gute für den Geliebten: Sie wird Verzicht, sie wird bereit zum Opfer, ja sie will es“, zitierte Bischof Hofmann Papst em. Benedikt XVI. Dieser habe weiter geschrieben: „Liebe zielt auf Ewigkeit. Ja, Liebe ist ,Ekstase‘, aber Ekstase nicht im Sinn des rauschhaften Augenblicks, sondern als Ekstase als ständiger Weg aus dem in sich verschlossenen Ich zur Freigabe des Ich, zur Hingabe und so gerade zur Selbstfindung, ja, zur Findung Gottes.“

Die Erfahrung der echten Liebe führe zu Gott, führte Bischof Hofmann weiter aus. „Ihr Ehejubiläum ist sozusagen der für uns sichtbare Katalysator der Liebe Gottes.“ Papst Franziskus rufe aber auch dazu auf, verständnisvoll und barmherzig mit jenen umzugehen, deren Ehe gescheitert ist. „Wir sollten auch auf jene zugehen, deren Ehen gescheitert sind, auf die Witwer und Witwen, die so gerne ihr Ehejubiläum gefeiert hätten“, sagte der Bischof.

Zu Beginn des Gottesdienstes füllten Vertreter der Ehe- und Familienseelsorge der Diözese Würzburg einen Korb mit Geschenken: einem Blumenstrauß, weichen Handtüchern, einer Flasche Wein und vielen liebevoll verpackten Päckchen. Sie symbolisierten unter anderem gegenseitige Zuneigung und Aufmerksamkeit, gemeinsame Erlebnisse, frohe Stunden miteinander und mit den Angehörigen. Beim Verlassen des Doms erhielten die Eheleute Lebkuchenherzen mit der Aufschrift „Ich verspreche Dir die Treue“. Auf dem Kiliansplatz zwischen Dom und Neumünster war anschließend Zeit für Begegnungen und den Austausch von Tipps für eine gelungene Ehe.

Klara (81) und Georg Lierheimer (84) aus Bad Neustadt bringen ihr Glücksrezept aus 60 Jahren Ehe auf die kurze Formel: „Wichtig ist die Liebe, und dass man als Paar gemeinsam Gutes tut.“ Winfried (73) und Gisela Kornberger (71) aus Hettstadt sind seit 50 Jahren vermählt. „Wichtig ist, dass jeder einmal nachgibt, meistens die Frau“, sagte Gisela Kornberger lachend. „Wichtig ist es in jedem Fall, dass man zusammen lachen kann und nie mit einem ungeklärten Streit schlafen geht“, ergänzte ihr Mann. Wenn mitunter nicht mehr klar sei, woher eine Auseinandersetzung rührte, bringe der eine Partner dann die Hochzeitskerze herbei und der andere zünde diese an. „So versöhnt es sich dann leichter“, sagten beide.

Emil (86) und Anna Blatterspiel (83) kommen aus Bergtheim und sind seit 60 Jahren verheiratet. „Ganz wichtig ist, dass man sich gegenseitig vertrauen kann und immer ehrlich mit dem anderen ist“, sagte Anna Blatterspiel. „Wir haben immer zusammengehalten, auch wenn es einmal Unebenheiten gab, einfach auch, weil wir gemeinsam auf Gott vertrauen“, ergänzte ihr Mann. Für das Goldpaar Konrad (75) und Margot Kemm (71) aus Helmstadt lautet die Glücksformel: „Geben und nehmen. Und keinen Streit über Nacht schwelen lassen.“ Wichtig seien zudem gemeinsame Ziele. „Wir haben von unseren zwei Kindern inzwischen sieben Enkel, da gibt es immer etwas zu tun.“

Erhard (85) und Johanna Kohrmann (81) aus Holzkirchen sind seit sechs Jahrzehnten verheiratet. „Wir bemühen uns immer wieder, gut miteinander zu sein – auch und gerade, wenn es einmal Streit gab. Und wir haben immer nach der Maxime gehandelt: Die Familie geht über alles.“ Ebenfalls aus Holzkirchen kommen Inge (67) und Dieter Rosenfeld (69), die vor 50 Jahren den Bund fürs Leben schlossen. „Wir sind einfach gerne zusammen, und auch das Umfeld passt. Hilfreich ist es, wenn man Verständnis füreinander hat und man den Glauben teilt.“

mh (POW)

(2817/0737; E-Mail voraus)

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