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Beeindruckendes Hör- und Seherlebnis - Lesung von Gedichten und Kurzgeschichten

Marktheidenfeld. Der frühere Marktheidenfelder Kaplan Mark Odah betreibt ein Schulbauprojekt in Nigeria. Spenden dafür wurden bei einer beeindruckenden Veranstaltung in der Marktheidenfelder Stadtbibliothek gesammelt.
Der Veranstaltungsraum ist bis auf den letzten Platz besetzt. Am Bildschirm vorne sieht man die bewegten Bilder von Gleisen. Hier fährt offensichtlich ein Zug durch die Landschaft und nimmt die Betrachter mit. Eindringliche Cellomusik begleitet die Szene. Dann erklingt aus dem Zuschauerraum eine Stimme. Sie trägt das Eisenbahngleichnis von Erich Kästner vor. Gänsehaut bei den Zuhörenden. Die Stimme gehört Bernhard Elsesser. Mit dem Gedicht, das die Botschaft enthält: Wir alle sitzen gemeinsam im Zug des Lebens, dessen Ziel wir nicht kennen, eröffnet er seine Lesung von Gedichten und Kurzgeschichten. Sie stammen u.a. von Peter Bichsel, Georg Britting, Federica de Cesca oder Johann Peter Hebel. Es sind meist typische Kurzgeschichten mit wenigen Personen, einfacher Sprache und offenem Schluss, der zum Nach- und Weiterdenken anregt. Um diese Denkimpulse geht es Elsesser, der durch seine lebendige Vortragsweise und seine angenehme Stimme entsprechende Emotionen erzeugt. Die Texte gehen unter die Haut.
Ausschlaggebend dafür ist auch die musikalische und visuelle Einbettung der Texte. Musik und Bild verbinden sich kongenial mit dem gesprochenen Wort. Die Gruppe animaCello unter Leitung von Mareike Zenglein ergänzt die Texte durch passende Cellomusik. Neben Zenglein musizieren Zoe Diener, Josefine Ühlein und Jana Freisinger. Die Stücke sind passend zu den Texten ausgewählt. So erklingt beispielsweise zu einer Kurzgeschichte, die in Argentinien spielt, das Lied: Don’t Cry for Me Argentina aus dem Musical „Evita“. Und nach Hebels Geschichte „Kannitverstan“, deren Schauplatz Amsterdam ist, wird das Walzerlied „Tulpen aus Amsterdam“ gespielt. Eindrucksvoll sind die Bilder und Videosequenzen, die Guido Apfelbacher einblendet. Sie bieten einen visuellen Zugang zu den Texten. So entsteht ein Gesamtkunstwerk, das die Teilnehmenden berührt und inspiriert. Langer Applaus für eine gelungene Darbietung.

Bernhard Elsesser